Störungen der körpereigenen Entgiftung und deren Therapie

Schad­stoff­be­las­tun­gen ver­ur­sa­chen zahl­rei­che chro­ni­sche Erkran­kun­gen (Mül­ler 2016). Ins­be­son­de­re schlech­te „Ent­gif­ter“, soge­nann­te poor meta­bo­li­zer, ent­wi­ckeln bei chro­ni­scher Expo­si­ti­on schnel­ler neu­ro­de­ge­ne­ra­ti­ve Erkran­kun­gen oder/und chro­ni­sche Ent­zün­dun­gen mit Beein­träch­ti­gung des Immun­sys­tems bis hin zur Ent­ste­hung von Krebs. CFS, MCS und Fibro­my­al­gie sind u.a. Fol­ge einer Schad­stoff­be­las­tung, die mit einer erhöh­ten Stick­oxid- oder/und Per­oxy­ni­trit-Belas­tung ein­her­ge­hen (Hill 2014). Dar­aus resul­tiert eine Stö­rung der Mito­chon­dri­en­funk­ti­on, die eine ver­min­der­te ATP-Pro­duk­ti­on zur Fol­ge hat. ATP ist uner­läss­lich für die Lebens­funk­ti­on. Mit wenig ATP kommt es zur Beein­träch­ti­gung des Stoff­wech­sels, des Immun­sys­tems, des hor­mo­nel­len und neu­ro­hor­mo­nel­len Sys­tems, des Ver­dau­ungs­sys­tems etc. Ohne ATP gibt es kein Leben. Ein chro­ni­sches Ener­gie­de­fi­zit in neu­ro­na­len Zel­len mün­det in chro­ni­sche Müdig­keit, schnel­le Erschöp­fung und Kon­zen­tra­ti­ons­man­gel respek­ti­ve einem Chro­ni­schen Müdig­keits­syn­drom (Freye 2016).

Die physiologische Entgiftung

Die phy­sio­lo­gi­sche Ent­gif­tung des mensch­li­chen Orga­nis­mus wird Bio­trans­for­ma­ti­on genannt, weil Schad­stof­fe nur durch eine bio­che­mi­sche Umwand­lung den Kör­per ver­las­sen kön­nen. Die­se erfolgt in 3 Pha­sen.

Die Pha­se I ist zunächst eine Gif­tung, da bei die­ser bio­che­mi­schen Reak­ti­on noch gif­ti­ge­re Meta­bo­li­te ent­ste­hen. Die­ser Vor­gang wird über das Cyto­chrom P450-Sys­tem v. a. in der Leber gesteu­ert. Besteht eine Hem­mung der Pha­se I-Enzy­me kön­nen die Toxi­ne nicht in aus­rei­chen­dem Maße trans­for­miert wer­den. Da die meis­ten Umwelt­gif­te fett­lös­lich sind, wer­den sie vor allem im Fett­ge­we­be gespei­chert, auch zum Drü­sen­ge­we­be besteht eine hohe Affi­ni­tät. Die ver­blei­ben­den, nicht aus­ge­schie­de­nen Gif­te kön­nen bei aus­rei­chend lan­ger „Ein­wirk­zeit“ chro­ni­sche Ent­zün­dung und Krebs­wachs­tum indu­zie­ren. Eine Inhi­bi­ti­on eines Cyto­ch­roms kann auch zur Fol­ge haben, dass z. B. Medi­ka­men­te, die über die­ses Enzym meta­bo­li­siert wer­den, nicht mehr abge­baut wer­den kön­nen. Dadurch kommt es im Kör­per zu einer Kumu­la­ti­on und den damit ein­her­ge­hen­den Neben­wir­kun­gen bis hin zur Into­xi­ka­ti­on (Fabig 2003).

Die aggres­si­ven Sub­stan­zen, die in der Pha­se I ent­ste­hen, kön­nen Zell­struk­tu­ren zer­stö­ren, wenn der Kör­per kei­nen aus­rei­chen­den Schutz bie­ten kann (Robert Koch Institut/Schulz 2004/2002).

Die Ent­schär­fung der hoch­to­xi­schen Zwi­schen­pro­duk­te wird als Pha­se II bezeich­net. Hier fin­det die Kopp­lung an Methyl-, Ace­tyl- und Schwe­fel­grup­pen, an redu­zier­tes Glutathion (GSH), Tau­rin und Gly­cin sowie Glu­cu­ron­säu­re statt. GSH ist eines der wich­tigs­ten Anti­oxi­dan­ti­en. Es ist ein Tri­petid bestehend aus Gly­cin, Cystein und Glut­amin.

Dabei wird es kon­ti­nu­ier­lich ver­braucht, indem es selbst bei die­ser Auf­ga­be oxi­diert (Pro­to­nen­ab­ga­be) wird. R-Alpha-Lipon­säu­re und NADPH kön­nen das oxi­dier­te Glutathion (GSSG) mit Hil­fe der Glutathion-Redukta­se wie­der zu GSH recy­celn (redu­zie­ren) (Hein­rich 2014). Wird GSH the­ra­peu­ti­scher­seits iv. appli­ziert, erhöht es ledig­lich den extra­zel­lu­lä­ren Blut­spie­gel. Noch wich­ti­ger ist aber ein hoher intra­zel­lu­lä­rer und -mito­chon­dria­ler Spie­gel, um die dort im Stoff­wech­sel ent­stan­de­nen Radi­ka­le abzu­puf­fern.

Die Pha­se II ist damit die eigent­li­che Ent­gif­tung. Liegt hier eine Insuf­fi­zi­enz oder Ein­schrän­kung vor, fin­det ver­ständ­li­cher­wei­se eine stär­ke­re Schä­di­gung der Zell­be­stand­tei­le mit erhöh­tem oxi­da­ti­ven und nitro­sa­ti­ven Stress statt. Bei einer geplan­ten Ent­gif­tung ist auf die Suf­fi­zi­enz der Pha­se II beson­ders zu ach­ten, bevor Schad­stof­fe mobi­li­siert wer­den (RKI/Schulz et al 2004/2002, Lüll­mann et al 2003, Horn 2015). Erst in der Pha­se III wer­den die fett oder was­ser­lös­lich gemach­ten Gift­stof­fe aus­ge­schie­den.

Das ist die soge­nann­te Trans­port­pha­se. Über bestimm­te Trans­port­pro­te­ine (MRP 2) wer­den die Toxi­ne aus der Zel­le hin­aus­be­för­dert. Die fett­lös­lich gemach­ten Gif­te gelan­gen mit der Gal­le durch den Sphink­ter Oddi in den Dünn­darm und sol­len mit dem Stuhl aus­ge­schie­den wer­den. Die was­ser­lös­li­chen kom­men über das Blut zur Nie­re und ver­las­sen den Kör­per mit dem Urin (Hein­rich 2014 S. 776–781).

Bei der Aus­schei­dung der Gif­te mit der Gal­le kommt es zur Rück­re­sorp­ti­on über die Darm­schleim­haut, dabei ent­steht eine erneu­te Gift­be­las­tung für den Kör­per. Wird die­sem Aspekt the­ra­peu­tisch kei­ne Rech­nung getra­gen, kann der Pati­ent „Gif­tungs­sym­pto­me“ ent­wi­ckeln, obwohl man ihn ent­gif­tet (Freye 2016). Der ente­ro­he­pa­ti­sche Kreis­lauf bringt die nun gera­de aus­ge­schie­de­nen Stof­fe wie­der zurück zur Leber. Der Cir­cu­lus vitio­sus ist geschlos­sen. Der Darm ist also die Lücke in einer funk­tio­nie­ren­den Ent­gif­tung.

Therapie einer Entgiftungsstörung

Die The­ra­pie einer Ent­gif­tungs­stö­rung oder Unter­stüt­zung der phy­sio­lo­gi­schen Deto­xi­fi­ka­ti­on läuft daher in umge­kehr­ter Rei­hen­fol­ge mit der Unter­stüt­zung der Pha­se III über die Ver­bes­se­rung der Pha­se II bis zur Akti­vie­rung der Pha­se I.

Es ist daher nahe­lie­gend, in der Ent­gif­tungs­the­ra­pie zunächst die Rück­re­sorp­ti­on zu unter­bin­den, damit die mit der Gal­le in den Darm gelang­ten Gif­te auch voll­stän­dig mit dem Stuhl aus­ge­schie­den wer­den. Dazu eig­net sich beson­ders die Chlo­rel­la-Alge, da sie ein hohes Bin­de­ver­mö­gen hat und zusätz­lich zur Schwer­me­tall­bin­dung auch ande­re Toxi­ne wie z. B. Dioxin und Gly­pho­sat an sich kop­peln kann.

Chlorella

Chlo­rel­la soll­te zur Mahl­zeit genom­men wer­den. So mischt sie sich mit dem Spei­se­brei und hat dort schon ers­te ent­gif­ten­de Effek­te auf die zuge­führ­te Nah­rung. Da die toxin­hal­ti­ge Gal­len­flüs­sig­keit erst in das Duo­denum gelangt, wenn der Magen sei­nen Spei­se­brei in den Dünn­darm abgibt, ist dann die Chlo­rel­la zum rich­ti­gen Zeit­punkt am rich­ti­gen Ort. Dabei ist selbst­ver­ständ­lich auf eine schad­stoff­ar­me Alge zu ach­ten. In aller Regel erfül­len das die meis­ten bio­zer­ti­fi­zier­ten Pro­duk­te.

Besteht eine Unver­träg­lich­keit auf Chlo­rel­la, muss auf alter­na­ti­ve Bin­de­mit­tel wie Pals­a­neu Trink­moor® oder Bio-Floh­sa­men­scha­len­pul­ver aus­ge­wi­chen wer­den. Sie bie­ten dem Kör­per aller­dings kei­ne wei­te­ren Sub­stan­zen, die für die Ent­gif­tung auch wich­tig sind. Chlo­rel­la spen­det zusätz­lich Methyl­grup­pen (wich­tig für die Pha­se II = Methy­lie­rung der hoch­to­xi­schen Zwi­schen­pro­duk­te), Ami­no­säu­ren, Eisen und Vit­amin B12, sie besit­zen einen anti­oxi­da­ti­ven Effekt (Lieb­ke 2007).

Die Darmschleimhautintegrität

Der Kör­per hat es geschickt ein­ge­rich­tet. Liegt ein Leaky-Gut-Syn­drom vor, wird über eine nega­ti­ve feed­back-Hem­mung die MRP2-Expri­mie­rung her­un­ter­ge­fah­ren (Quick­sil­ver Sci­en­ti­fic). Das sind Trans­port­pro­te­ine, die Glu­cu­ron­säu­re- oder Glutathion­kon­ju­ga­te von der Leber­zel­le in die Gal­le­ka­näl­chen beför­dern. Es gibt zahl­rei­che wei­te­re Trans­port­pro­te­ine, die die Gal­len­bil­dung regu­lie­ren. Der Kör­per stoppt sei­ne Ent­gif­tung, da er erkennt, dass die Gif­te in beson­de­rem Maße wie­der rück­re­sor­biert wer­den, wenn der Darm eine erhöh­te Per­mea­bi­li­tät auf­weist. Hohe hepa­to­zel­lu­lä­re Kon­zen­tra­tio­nen von Gal­len­säu­ren schä­di­gen die Leber­zel­le und füh­ren über Apo­pto­se zum Leber­zell­tod (Hein­rich 2014, S. 781). Daher ist zu Beginn einer Ent­gif­tung, grund­sätz­lich als ers­tes ein Leaky-Gut-Syn­drom zu behan­deln. Das kann das Mei­den bestimm­ter Nah­rungs­mit­tel­all­er­ge­ne (ins­be­son­de­re Glu­ten) bedeu­ten. Eine Schwer­me­tall­be­las­tung soll­te redu­ziert wer­den, da sie zu einer Erhö­hung der Per­mea­bi­li­tät der Darm­mu­ko­sa führt (Höh­ne 2016). Durch das Schlu­cken von metall­hal­ti­gem Spei­chel bei Zahn­ver­sor­gung mit Amalgam/Goldlegierungen oder einer kie­fer­or­tho­pä­di­schen Ver­sor­gung mit Brackets/ Retai­ner sowie dem regel­mä­ßi­gen Ver­zehr von Fisch (Tri­bu­tyl­zinn, Blei und Queck­sil­ber) kann es zu einer rele­van­ten Belas­tung kom­men.

Auch eine Lak­to­se- oder Hist­amin­in­to­le­ranz sowie eine Fruk­to­se­mal­ab­sorp­ti­on kön­nen ursäch­lich für das Leaky-Gut-Syn­drom ver­ant­wort­lich sein. Eine Para­si­to­se oder intes­ti­na­le Can­di­do­se und Dys­bio­se ist als wei­te­re Ursa­che aus­zu­schlie­ßen. Die Zonu­lin- und I-FABP-Wer­te im Serum sowie L-1Ani­tryp­sin im Stuhl geben uns zuver­läs­sig Infor­ma­ti­on über die Darm­schleim­haut­in­te­gri­tät. Zur schnel­len Abhei­lung der geschä­dig­ten Darm­mu­ko­sa ste­hen uns Glut­amin, Zink, Pals­a­neu Trink­moor®, Akti­ve Kul­tu­ren, Vit­amin B-Kom­plex akti­viert und Vit­amin D sowie Gerb­stof­fe zur Ver­fü­gung.

Ist die Darm­schleim­haut­in­te­gri­tät wie­der­her­ge­stellt und die Rück­re­sorp­ti­on von Schad­stof­fen über den ente­ro­he­pha­ti­schen Kreis­lauf durch Chlo­rel­la-Gabe unter­bun­den, rich­tet sich der Blick auf die wei­te­ren Trans­port­we­ge hin zum gro­ßen Gal­len­gang und den klei­nen Lebergal­len­gän­gen sowie dem Sphink­ter Oddi.

Chanca Piedra

Lie­gen Gal­len­stei­ne vor (immer­hin gibt es 150.000 Cho­le­zys­tek­to­mi­en jähr­lich in Deutsch­land) ist der Gal­len­ab­fluss behin­dert und die Gif­te stau­en sich. Glei­ches besteht auch bei spas­ti­schen Zustän­den des Sphink­ters Oddi. Hul­da Clark und Andre­as Moritz haben die Leber­rei­ni­gung beschrie­ben. Sie kann Cho­le­ste­rin- oder Bili­ru­bin­stei­ne hin­aus­be­för­dern (Moritz 2013). Die­se The­ra­pie kann jedoch belas­tend für den Orga­nis­mus sein, nicht jeder ist dafür geeig­net.

Als Alter­na­ti­ve gibt es die Mög­lich­keit, mit Chan­ca Pie­dra (Phyl­lan­thus nir­u­ri) und 16 % Magne­si­um­ci­trat zu behan­deln. Magne­si­um stellt den Sphink­ter und die Gal­len­gän­ge weit. Dabei ist die Dosie­rung so hoch zu wäh­len, dass die meist obsti­pier­ten „Gal­len­pa­ti­en­ten“ wie­der regel­mä­ßig gut geform­ten Stuhl­gang haben. 16 % Magne­si­um­ci­trat schmeckt nicht bit­ter, so wie das zur Leber­rei­ni­gung ver­wen­de­te Bit­ter­salz (Magne­si­um­sul­fat), hat aber den glei­chen star­ken rela­xie­ren­den Ein­fluss auf die glat­te Mus­ku­la­tur der abfüh­ren­den Gal­len­gän­ge und des Sphink­ters. Chan­ca Pie­dra besitzt einen stein­auf­lö­sen­den Effekt (Boim 2010).

Die Ein­nah­me ist über einen län­ge­ren Zeit­raum von ½ bis 1 ½ Jah­ren not­wen­dig. Gege­be­nen­falls sogar deut­lich län­ger, wenn sich die Fak­to­ren, die zur Stein­bil­dung füh­ren, nicht ändern oder abge­schafft wer­den (z. B. regel­mä­ßi­ge Ein­nah­me eines Sta­tins, pro­te­in­rei­che Kost, regel­mä­ßi­ger Alko­hol­kon­sum, unbe­han­del­te HPU = Hämo­pyr­roll­ac­ta­mu­rie, erhöh­te Stick­stoff­mon­oxid­be­las­tung, Stress, etc.).

Die Gal­le setzt sich aus Cho­le­ste­rin, Leci­thin und kon­ju­gier­ten Gal­len­säu­ren zusam­men. Ist das Mischungs­ver­hält­nis nicht kor­rekt, steigt das Risi­ko für eine Gal­len­stein­bil­dung; der litho­ge­ne Index ist erhöht. Zur Kon­ju­ga­ti­on der Gal­len­säu­ren wird Tau­rin oder Gly­cin benö­tigt. Bei­de Stof­fe die­nen auch in der Pha­se II zur Bin­dung von Schad­stof­fen (Horn 2015). Ins­be­son­de­re bei einer weit­ver­brei­te­ten, in der Schul­me­di­zin aber nicht gelehr­ten Stoff­wech­sel­stö­rung, die Hämo­pyr­roll­ac­ta­mu­rie (HPU), kommt es zur Taurin­ver­ar­mung (Rit­ter 2015, Kamp­steeg 2012). Der Kör­per kann auf­grund eines P-5‘-P-(Pyridoxal-5- Phos­phat = akti­vier­tes Vit­amin B6) und Häm-Man­gels kein oder nur noch wenig Tau­rin her­stel­len.

Taurin

Die Gabe von Tau­rin ist für drei wei­te­re Reak­tio­nen wich­tig: Tau­rin wird zu Methio­nin und Cystein (eine der Ami­no­säu­ren, die für die GSH-Syn­the­se benö­tigt wird) unter Frei­set­zung von P-5‘-P abge­baut. Dadurch lässt sich ein ver­min­der­tes GSH intra­zel­lu­lär erhö­hen. Gleich­zei­tig ist es Unter­stüt­zung der Pha­se II, da es für die Kon­ju­ga­ti­on der hoch­to­xi­schen Zwi­schen­me­ta­bo­li­te zur Ver­fü­gung steht. Tau­rin selbst ist auch ein NO-Sca­ven­ger (fängt Stick­oxi­de) und ver­rin­gert die Sen­si­ti­vi­tät des Glut­amat­re­zep­tors (Bur­ger­stein 2002).

Erhöh­te Cho­le­ste­rin­wer­te las­sen sich durch Gabe von R-Alpha-Lipon­säu­re, Tau­rin und Methyl­co­ba­l­a­min bes­sern, da sie als NO-Sca­ven­ger fun­gie­ren. Stick­stoff­mon­oxi­de (NO) hem­men das Enzym 7-alpha-Hydro­xyla­se, wel­ches Cho­le­ste­rin zur Gal­len­säu­re umwan­delt.

Erhöh­tes Cho­le­ste­rin ist Aus­druck einer zu koh­len­hy­drat­las­ti­gen Kost oder/und eines Kom­pen­sa­ti­ons­ver­su­ches (fun­giert als sekun­dä­res Anti­oxi­danz) (Kuklin­ski 2015). Da Cho­le­ste­rin auch Aus­gangs­sub­stanz für weib­li­che und männ­li­che Geschlechts­hor­mo­ne sowie von Glu­ko­kor­ti­koi­den ist, stellt die Men­ge an P-5‘-P und Häm einen limi­tie­ren­den Fak­tor für die Syn­the­se von Preg­nenolon (Pro­hor­mon der Ste­roid­hor­mon­syn­the­se) aus Cho­le­ste­rin dar – umso mehr staut sich das Cho­le­ste­rin. Wird die HPU (eine Häm­syn­the­se­stö­rung) mit P-5‘-P behan­delt, kann wie­der mehr Häm her­ge­stellt wer­den; Häm ist Co-Fak­tor des Enzyms Cho­le­ste­rin-Monooxy­ge­na­se, das die Reak­ti­on zum Preg­nenolon kata­ly­siert (Kuklin­ski 2015 und 2012).

Aber Vor­sicht! Nicht zu schnell mit der The­ra­pie der HPU begin­nen, dazu muss erst sicher­ge­stellt sein, dass auch die Pha­se II suf­fi­zi­ent arbei­tet. Denn mit der HPU-The­ra­pie (v. a. die Gabe von P-5‘-P und ande­ren akti­vier­ten B-Vit­ami­nen) wird auch die Pha­se I akti­viert. Wür­de jetzt schon P-5‘-P gege­ben, erfolgt eine bes­se­re Häm­pro­duk­ti­on und die Cyto­chrom-Syn­the­se lie­fe damit wie­der auf vol­len Tou­ren. Denn Häm zusam­men mit Apo­pro­te­in wird zur Cyto­ch­rom­her­stel­lung benö­tigt (Hein­rich 2014, S. 380–384). Bei einer bes­ser funk­tio­nie­ren­den Pha­se I ent­ste­hen vie­le freie Radi­ka­le, womit eine insuf­fi­zi­en­te Pha­se II über­for­dert wäre. Dadurch wer­den Gewe­be­schä­den ver­ur­sacht, auch Krebs kann sich ent­wi­ckeln. Eine ver­früh­te Pha­se I-Unter­stüt­zung kann Neben­wir­kun­gen wie Kopf- und Mus­kel­schmer­zen, Migrä­ne, psy­chi­sche Ver­än­de­run­gen (depres­si­ve Ver­stim­mun­gen) oder eine Ver­schlim­me­rung der Grund­sym­pto­ma­tik her­vor­ru­fen – genau­so, als wäre die Rück­re­s­op­ti­on über den ente­ro­he­pa­ti­schen Kreis­lauf nicht unter­bun­den wor­den. Der nächs­te Schritt ist also die Unter­stüt­zung der Pha­se II, sofern sie einer bedarf. Die intra­zel­lu­lä­re Bestim­mung R-Alpha-Lipon­säu­re von GSH und eine ein­fa­che Bili­ru­bin­ana­ly­se ermög­li­chen den Ein­blick in die Funk­ti­ons­tüch­tig­keit der Pha­se II (von Baehr 2017). Lie­gen Defi­zi­te des redu­zier­ten Glutathions vor, kön­nen wir mit der Gabe von Tau­rin, Gly­cin und Glut­amin den GSH-Spie­gel intra­zel­lu­lär erhö­hen. Da sich Tau­rin in Cystein und Methio­nin spal­tet, lie­gen dann alle drei Ami­no­säu­ren in hoher Kon­zen­tra­ti­on im Blut und in Fol­ge dann intra­zel­lu­lär zur Syn­the­se des GSH vor. Zeigt sich ein M. Meu­len­gracht (erhöh­te Bili­ru­bin-Wer­te) ist grund­sätz­lich eine Unter­stüt­zung der Pha­se II anzu­stre­ben, da 30% aller Kon­ju­ga­tio­nen (Kopp­lun­gen) über Glu­cu­ron­säu­re lau­fen. Ein M. Meu­len­gracht-Pati­ent ist ein poor-meta­bo­li­zer der Pha­se II, ein lang unbe­han­del­ter schwe­rer HPU-Pati­ent ein poor-meta­bo­li­zer der Pha­sen I und II. Hier kön­nen mit der Gabe von MSM, Tau­rin, Gly­cin, Glut­amin, R-Alpha-Lipon­säu­re und 5MTHF deut­li­che Ver­bes­se­run­gen der Pha­se II erzielt wer­den.

Erst wenn die Gif­te defi­ni­tiv abtrans­por­tiert wer­den, kann mit einer Mobi­li­sie­rung der Gif­te (Akti­vie­rung der Pha­se I) gestar­tet wer­den. Es ist also sicher­zu­stel­len, dass die Pha­sen III und II gut funk­tio­nie­ren.

 

MSM

Auch MSM (Methyl-Sul­fonyl-Methan – eine in der Leber her­ge­stell­te kör­per­ei­ge­ne Sub­stanz) dient the­ra­peu­tisch zur GSH-Syn­the­se­ver­bes­se­rung, indem es u. a. Thio­ether bin­det und das GSH-Sys­tem dadurch ent­las­tet wird. Thio­ether sind Lei­chen­gif­te, die sich bil­den, wenn Zäh­ne beher­det sind, eine Kie­fe­ros­ti­tis oder FDOK (fet­ti­ge Kie­fe­ros­ti­tis) besteht. Thio­ether kann die ATP-Syn­the­se bis zu 70 % ein­schrän­ken. FDOKs und Kie­fe­ros­titi­den sind nur in 30 % der Fäl­le auf einer nor­ma­len Rönt­gen­auf­nah­me sicht­bar. Ein den­ta­les CT oder DVT kann hier Auf­klä­rung brin­gen (Lech­ner 2006, Höh­ne 2016).

MSM stei­gert die GSH-Syn­the­se und trägt zu einer Erhö­hung des Kör­per­schwe­fels bei. Schwe­fel ist in der Pha­se II der Ent­gif­tung wich­tig, um die Sul­fa­tie­rung der hoch­to­xi­schen Zwi­schen­pro­duk­te vor­neh­men zu kön­nen. Außer­dem trägt es wie die Chlo­rel­la-Alge zur Ver­sor­gung mit Methyl­grup­pen bei (Lieb­ke 2014, Bur­ger­stein 2002). Durch Methy­lie­rung der hoch­to­xi­schen Zwi­schen­me­ta­bo­li­te der Pha­se I kön­nen poten­zi­el­le Gewe­be­schä­den ver­hin­dert wer­den.

 

R-Alpha-Liponsäure

R-Alpha-Lipon­säu­re (R-ALA) kann oxi­dier­tes Glutathion (GSSG) wie­der in die redu­zier­te Form über­füh­ren. Ob die Gabe not­wen­dig ist, erken­nen wir an einem iso­lier­ten GSH-Man­gel in Lym­pho­zy­ten und/oder NK-Zel­len, in den Mono­zy­ten herrscht kein Defi­zit. R-ALA dient aber auch unab­hän­gig von den 3 Ent­gif­tungs­pha­sen zur direk­ten Chela­tie­rung von Schwer­me­tal­len intra­zel­lu­lär und im Gehirn, da es fett­lös­lich ist und die Blut-Hirn-Schran­ke über­win­den kann. Es ver­bes­sert ent­schei­dend die ATP-Syn­the­se und redu­ziert damit eine poten­zi­el­le Lak­ta­ta­zi­do­se. R-ALA inhi­biert den NO/O­NOO-Mecha­nis­mus (Pall 2007); es ist ein Per­oxi­ni­trit-Kon­tra­hent, ent­schärft auch ande­re zahl­rei­che freie Radi­ka­le und wirkt damit stark anti­oxi­da­tiv. R-ALA hat ein nied­ri­ge­res Redox­po­ten­ti­al als GSH (es recy­celt auch Coen­zym Q10, Vit­amin E und C). Es wirkt ent­zün­dungs­hem­mend (NFƙB wird inhi­biert), ist neu­ro­pro­tek­tiv sowie – rege­ne­rie­rend und sti­mu­liert die Ent­gif­tungs­pha­se II (unter­stützt die Leber durch erhöh­te Expres­si­on von Kata­la­se, SOD und GPX) (Pies 2015, Bur­ger­stein 2002).

P-5′-P bzw. Vitamin B-Komplex aktiviert

Mit suf­fi­zi­en­ter Pha­se II wird jetzt die Pha­se I akti­viert und die HPU bzw. ver­min­der­te Enzymak­ti­vi­tä­ten the­ra­piert. Dazu sind P-5‘-P (akti­vier­tes Vit­amin B6) und wei­te­re akti­vier­te B-Vit­ami­ne nötig (Vit­amin B3 und B5 set­zen die NFƙB-Akti­vi­tät her­ab und inhi­bie­ren die Zyto­kin- Sti­mu­la­ti­on, Vit­amin B1, B2, B3, B5 und R-ALA sind für die ATP-Pro­duk­ti­on uner­läss­lich) (Freye 2016). Die Gabe von Zink, Magne­si­um, Kup­fer, Chrom, Molyb­dän und Man­gan hängt von den im Voll­blut gemes­se­nen Man­gel­zu­stän­den ab. Nicht bei jeder HPU kommt es zum Man­gel von allen Mineralien/Spurenelementen. Zink, Kup­fer und Man­gan sind essen­zi­el­le Bestand­tei­le der Super­oxid­dis­muta­se (SOD).

Bei der HPU kann es nicht nur zu einem Tau­rin-Man­gel, son­dern auch zu einem Glutathion-Man­gel (Pha­se II-Stö­rung) kom­men, da für die Syn­the­se aus Homo­cystein zum Cystein (als Bau­stein von GSH) Häm und P-5‘-P nötig sind (sie­he Abb. Homo­cystein­stoff­wech­sel).

Je aus­ge­präg­ter die HPU, je älter der HPU-Pati­ent, umso schwe­rer die Defi­zi­te, umso lang­sa­mer soll­te the­ra­piert wer­den! Vie­le HPU-Pati­en­ten ent­wi­ckeln eine Hist­amin­in­to­le­ranz. Für eine gute DAO-Akti­vi­tät (das Enzym, das Hist­amin abbaut) ist P-5‘-P, die dem unbe­han­del­ten HPU-Pati­en­ten fehlt, not­wen­dig. Ist Kup­fer defi­zi­tär (eine mög­li­che Fol­ge der HPU), so kann durch die ora­le Ergän­zung die DAO-Akti­vi­tät gestei­gert wer­den. Es besteht damit die Aus­sicht die Hist­amin­in­to­le­ranz zu ver­lie­ren, sofern es nicht gene­tisch bedingt ist.

Jetzt, da durch Gabe von P-5‘-P die Häm- und damit die Cyto­ch­rom­syn­the­se ange­sto­ßen wer­den, kann auch wie­der ATP her­ge­stellt wer­den.

Als Bestand­teil des drit­ten Kom­ple­xes der Atmungs­ket­te dient das häm­hal­ti­ge Cyto­chrom b. Für die Funk­ti­ons­fä­hig­keit des vier­ten Kom­ple­xes spielt das häm­hal­ti­ge Cyto­chrom c eine ent­schei­den­de Rol­le. Unbe­han­del­te HPU-Pati­en­ten haben des­halb oft einen aus­ge­präg­ten intra­zel­lu­lä­ren ATP-Man­gel, eine sekun­dä­re Mito­chon­drio­pa­thie. (Kamp­steeg 2012, Rit­ter 2015).

Die The­ra­pie einer Ent­gif­tungs­stö­rung läuft also über Wie­der­her­stel­lung der Darm­schleim­haut­in­te­gri­tät als ers­tes, einer Unter­stüt­zung der Pha­se III in Fol­ge, einer Ver­bes­se­rung der Pha­se II als nächs­tes bis zur Akti­vie­rung der Pha­se I zum Schluss.

Selenmethionin

Unab­hän­gig von der phy­sio­lo­gi­schen 3-Pha­sen-Ent­gif­tung gibt es wei­te­re Optio­nen, die Ent­gif­tung zu unter­stüt­zen und den Kör­per vor Gif­ten zu schüt­zen: Dazu zählt v. a. die Unter­stüt­zung der Glutathion­per­oxi­da­se (GSH-abhän­gi­ge Reak­ti­on zur Abwehr von zel­lu­lä­rem oxi­da­ti­ven Stress) mit L-Sele­no­me­thio­nin. Es ist die orga­ni­sche Form und spen­det dem Kör­per gleich­zei­tig Methio­nin, das für die Methy­lie­rung der DNA ein wich­ti­ger Aus­gangs­stoff ist.

Euro­pa ist ein Selen­man­gel­ge­biet. Die Refe­renz­wer­te der Labo­re sind ent­spre­chend nied­rig. In ande­ren Län­dern, die kei­nen Selen­man­gel auf­wei­sen, lie­gen die Refe­renz­wer­te weit­aus höher.

Selen wird für die Umwand­lung von fT4 in fT3 benö­tigt. Liegt ein Selen-Man­gel vor, funk­tio­nie­ren die Deio­ni­da­sen nur unzu­rei­chend; es kommt zur Kon­ver­si­ons­stö­rung (fT3-Man­gel). Selen ist wich­tig, um die Schild­drü­se vor oxi­da­ti­ven Stress zu schüt­zen. Es fun­giert als Per­oxi­ni­trit- Fän­ger und bin­det selbst Schwer­me­tal­le (Bur­ger­stein 2002).

Selen besitzt eine höhe­re Affi­ni­tät zu Queck­sil­ber als die SH-Grup­pen unse­rer Enzy­me. Daher führt eine Queck­sil­ber­be­las­tung aus Fisch oder Amal­gam­fül­lun­gen per se zu einem höhe­ren Selen­be­darf. Es fin­det eine Bil­dung von Selen-Queck­sil­ber-Kom­ple­xen statt, die aus­ge­schie­den wer­den kön­nen. Dabei wird Selen ver­braucht und muss ent­spre­chend in aus­rei­chen­der Men­ge wie­der zuge­führt wer­den.

Durch lang­fris­ti­ge Gabe von täg­lich 200–300 μg orga­ni­schem Selen kann die TPO-Anti­kör­per-Syn­the­se deut­lich redu­ziert wer­den. So ist es mög­lich, bei einer Hash­i­mo­to- Thy­reoi­di­tis den Selbst­zer­stö­rungs­pro­zess der Schild­drü­se zu stop­pen. Höhe­re Voll­blut-Selen­wer­te bis 250 μg/l sind durch­aus akzep­ta­bel. Wich­tig bei der The­ra­pie einer Hash­i­mo­to-Thy­reoi­di­tis ist es, eine poten­zi­el­le Schwer­me­tall­be­las­tung zu redu­zie­ren und eine mög­li­che HPU zu behan­deln; die HPU ist häu­fig mit Hash­i­mo­to asso­zi­iert.

 

Zinkcitrat

Zink spielt im Rah­men der Ent­gif­tung eben­falls eine wich­ti­ge Rol­le. Es wird durch Queck­sil­ber oder Blei von sei­nen Rezep­to­ren ver­drängt und geht so dem Kör­per ver­lo­ren. Durch Gabe von Zink kann nun in umge­kehr­ter Wei­se Queck­sil­ber oder Blei wie­der gelöst wer­den. HPU’ler haben allein durch ihre Stoff­wech­sel­stö­rung bereits häu­fig einen Zink­man­gel.

Um einen aus­rei­chen­den Anstieg des Voll­blutz­ink­spie­gels zu errei­chen, ist es teil­wei­se not­wen­dig bis zu 100 mg Zink­ci­trat über einen län­ge­ren Zeit­raum zu ergän­zen. Zink ist am bes­ten auf nüch­ter­nen Magen ein­zu­neh­men, so ist die Auf­nah­me über die Darm­schleim­haut deut­lich bes­ser. Die gleich­zei­ti­ge Ein­nah­me von Zink und Selen soll­te aus Resorp­ti­ons­grün­den ver­mie­den wer­den.

Bei län­ger hoch­do­sier­ter Sup­ple­men­tie­rung sind die Kup­fer- und Eisen­spie­gel zu kon­trol­lie­ren.

Resümee

Da es hier um die Aus­schleu­sung von Gif­ten geht, soll­te bei der Wahl der ein­ge­setz­ten Pro­duk­te unbe­dingt auf einen Ver­zicht von Addi­ti­va geach­tet wer­den. Auch Addi­ti­va müs­sen meta­bo­li­siert wer­den, um aus­ge­schie­den wer­den zu kön­nen. Die Sub­stan­zen Magne­si­ums­tea­rat und Ste­ar­in­säu­re sind abzu­leh­nen, da sie als Bau­stei­ne für Bio­fil­me im Darm die­nen. Kei­me kön­nen sich in Bio­fil­men ver­ste­cken und sich so dem Immun­sys­tem ent­zie­hen (Kling­hardt, Zap­pe 2016, Schal­ler 2014). Zur Behand­lung bereits aus­ge­bil­de­ter Bio­fil­me steht Zistro­sen­tee zur Ver­fü­gung (Han­nig et al 2008).

Eine Ver­bes­se­rung des Befin­dens tritt meist lang­sam ein. Das kann meh­re­re Mona­te bis Jah­re dau­ern. Die Län­ge und Inten­si­tät der Ent­gif­tungs­the­ra­pie ist abhän­gig von der gene­ti­schen Kon­stel­la­ti­on der Ent­gif­tungs­en­zy­me, der Toxin­be­las­tung und dem Toxin selbst (Zinn ist z. B. wesent­lich toxi­scher als Queck­sil­ber). Bei einer Ent­gif­tung soll­te auch immer auf eine gute Unter­stüt­zung der psy­chi­schen Situa­ti­on geach­tet wer­den: Die Frei­set­zung von Toxi­nen kann mit einer Akti­vie­rung unbe­wuss­ter see­li­scher Kon­flik­te ein­her­ge­hen. Auch die Schad­stoff­quel­le gehört besei­tigt oder zumin­dest mini­miert. Das kann bedeu­ten, einen beher­de­ten Zahn extra­hie­ren zu las­sen, Amal­gam­fül­lun­gen oder Gold­kro­nen zu ent­fer­nen (Graf 2010, Graf 2016) oder aber häus­li­che Sanie­rungs­maß­nah­men auf­grund einer Schim­mel­pilz­be­las­tung oder ande­rer Wohn­gif­te zu ver­an­las­sen.

Ist die Matrix weit­ge­hend frei von Toxi­nen, ver­schwin­den unter­schied­lichs­te Sym­pto­me oder bes­sern sich erheb­lich. Die Mito­chon­dri­en kön­nen wie­der genü­gend ATP pro­du­zie­ren, der Stoff­wech­sel und das Immun­sys­tem funk­tio­nie­ren wie­der nor­mal (Pischin­ger 2010). Even­tu­ell ver­blei­ben­de Beschwer­den sind dann ein­fa­cher und schnel­ler zu behe­ben, die ein­ge­setz­ten The­ra­pi­en sind wir­kungs­vol­ler und man benö­tigt weni­ger Sub­strat. Eine poten­zi­el­le Behand­lung von chro­ni­scher Keim­be­las­tung wie z. B. der Bor­re­lio­se (Hopf-Sei­del 2008) kann sich erüb­ri­gen oder ist wesent­lich erfolgs­ver­spre­chen­der, da der Kör­per jetzt fähig ist, die bei der Keim­ab­tö­tung ent­ste­hen­den Toxi­ne selbst zu ent­gif­ten.

 

Dr. med. Bir­gitt Theu­er­kauf, Ham­burg
Ärz­tin, Natur­heil­ver­fah­ren,
umwelt­me­di­zi­ni­sche Schwer­punkt­pra­xis
birgitt.theuerkauf@gmx.de

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