30 Jah­re Pra­xis­er­fah­rung mit
chro­nisch kran­ken Pati­en­ten:
Das 10-Punk­te-The­ra­pie­pro­gramm

Die rasche Indus­tria­li­sie­rung, aus­ge­hend von 1950 bis heu­te geht mit einem erhöh­ten Auf­tre­ten chro­ni­scher Erkran­kun­gen ein­her. Seit mehr als 50 Jah­ren steigt die Inzi­denz von Dia­be­tes mel­li­tus, neu­ro­de­ge­ne­ra­ti­ven Erkran­kun­gen wie Demenz und Mor­bus Par­kin­son, des chro­ni­schen Erschöp­fungs­syn­droms (Myal­gi­sche Enzephalomyelitis/Chronic Fati­gue Syn­dro­me, ME/ CFS), von Fibro­my­al­gie, Mul­ti­pler Che­mi­ka­li­en Sen­si­ti­vi­tät (MCS), Auto­im­mun­erkran­kun­gen und Krebs stark an [Baehr]. Par­al­lel ist zu beob­ach­ten, dass die Mensch­heit in den ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­ten zuneh­mend Umwelt­gif­ten aus­ge­setzt ist (der­zeit jähr­lich 500 Mil­lio­nen Ton­nen Umwelt­gif­te welt­weit, allein 6000 Ton­nen Gly­pho­sat nur in der BRD pro Jahr). Die chro­ni­schen Erkran­kun­gen haben pro­por­tio­nal zur Umwelt­be­las­tung seit 1950 bis heu­te expo­nen­ti­ell zuge­nom­men.

Chro­ni­sche Erkran­kun­gen sind in aller Regel mit einem chro­ni­schen Ent­zün­dungs­ge­sche­hen asso­zi­iert. Zahl­rei­che Trig­ger­fak­to­ren wie Metal­le, Weich­ma­cher, Mer­cap­ta­ne, Bak­te­ri­en, Kunst­stof­fe etc. füh­ren über eine Schä­di­gung der Darm­schleim­haut (Leaky-Gut-Syn­drom / chro­ni­sche Darm­ent­zün­dung) zur Akti­vie­rung immun­kom­pe­ten­ter Zel­len mit Sekre­ti­on diver­ser Immun­bo­ten­stof­fe (u. a. Hist­amin, TNF-α, IFN-γ) und damit zu einer chro­ni­schen Ent­zün­dung. Die­se bewirkt einer­seits nitro­sa­ti­ven oder/und oxi­da­ti­ven Stress ein­her­ge­hend mit ver­min­der­ter ATP-Syn­the­se (Mito­chon­drio­pa­thie) [Freye]. Ande­rer­seits führt die chro­ni­sche Ent­zün­dung zu einer gestör­ten Immun­to­le­ranz mit Ent­wick­lung wei­te­rer Sen­si­bi­li­sie­run­gen, sie­he Abb. 1 [Pall].

Abb. 1: Dar­stel­lung des Cir­cu­lus vitio­sus der chro­ni­schen Ent­zün­dung und deren Trig­ger­fak­to­ren, Pall, Exp­lai­ning unex­p­lai­ned ill­ness 2007 modi­fi­ziert durch Vol­ker von Baehr.

Der nega­ti­ve Kreis­lauf (Cir­cu­lus vitio­sus) schließt sich. Die Abbil­dung 1 links­sei­tig zeigt, dass die chro­ni­sche Ent­zün­dung den Erhalt unse­rer Immun­to­le­ranz stört. So erklärt sich, dass in Fol­ge chro­nisch sys­te­mi­scher Ent­zün­dun­gen Trig­ger als Sti­mu­lus rele­vant wer­den kön­nen, die bis dahin tole­riert wur­den und bis­her auch kei­ne Immun­ak­ti­vie­rung indu­ziert haben.

Durch wel­che Maß­nah­men ist es nun mög­lich, den unauf­hör­lich sich selbst ver­stär­ken­den Pro­zess zu unter­bin­den? Durch die Behand­lung chro­nisch kran­ker Pati­en­ten in mei­ner natur­heil­kund­lich und umwelt­me­di­zi­nisch ori­en­tier­ten Pra­xis hat sich seit 1990 suk­zes­si­ve ein Behand­lungs­kon­zept ent­wi­ckelt, wel­ches ich im Fol­gen­den als das 10-Punk­te-The­ra­pie­pro­gramm vor­stel­len möch­te.

Für den Über­blick sind hier die 10 wesent­li­chen Schrit­te auf­ge­lis­tet:

1. The­ra­pie des Darms

2. Zahn-/Kie­fer­sa­nie­rung

3. Unter­stüt­zung der kör­per­ei­ge­nen Entgiftung/ Aus­lei­tungs­the­ra­pie

4. The­ra­pie mit Mikro­nähr­stof­fen

5. Ordnungstherapie/ Anti-Stress­the­ra­pie

6. The­ra­pi­en auf der psy­chi­schen Ebe­ne

7. Anti­in­flamma­to­ri­sche The­ra­pie

8. Immun­mo­du­la­ti­on

9. Anti­in­fek­tiö­se The­ra­pie

10. Wei­te­re äuße­re Ein­fluss­fak­to­ren erken­nen und besei­ti­gen

 

Im Fol­gen­den sol­len die ein­zel­nen Punk­te etwas näher beleuch­tet wer­den.

1. Therapie des Darms (Leaky-Gut-Syndrom behandeln, Ursachen beseitigen)

Im Rah­men der Behand­lung von chro­nisch Kran­ken nimmt die The­ra­pie des Darms einen ent­schei­den­den Stel­len­wert ein und ist daher der ers­te Behand­lungs­schritt. Ein Leaky-Gut-Syn­drom geht mit einer erhöh­ten Darm­schleim­haut­durch­läs­sig­keit ein­her. Die Darm­bar­rie­re ist gestört. Die Fol­gen sind eine erhöh­te Kon­fron­ta­ti­on des Darm-Immun­sys­tems mit:

 

  • Nah­rungs­mit­tel­be­stand­tei­len, die nicht kom­plett in ihre Bau­stei­ne zer­legt sind sowie Bak­te­ri­en, Schim­mel­pil­ze und Hefen (Can­di­da)
  • der Frei­set­zung von Ent­zün­dungs­bo­ten­stof­fen
  • der Trig­ge­rung von sys­te­mi­schen und loka­len chro­ni­schen Ent­zün­dun­gen, sie­he Abb. 2

Abb. 2: Bei einer durch­läs­si­gen Darm­wand tre­ten Erre­ger­an­ti­ge­ne, Nah­rungs­mit­tel­pro­te­ine und LPS in die Sub­mu­ko­sa über. Dort akti­vie­ren sie Mast­zel­len und Makro­pha­gen, die ver­mehrt Ent­zün­dungs­bo­ten­stof­fe pro­du­zie­ren und abge­ben. Eine loka­le und/oder sys­te­mi­sche Ent­zün­dung ist die Fol­ge [IMD Labor Ber­lin 322].

Solan­ge ein Leaky-Gut-Syn­drom unbe­han­delt bleibt, besteht eine chro­ni­sche Immun­ak­ti­vie­rung, aber auch eine Her­ab­set­zung der Pha­se II Ent­gif­tung.

Bei einer Ent­zün­dung der Dünn­darm­schleim­haut, lie­gen mikro­sko­pi­sche Läsio­nen des Epi­thels vor, die zu einer erhöh­ten Per­mea­bi­li­tät füh­ren. Als Fol­ge die­ser Ent­zün­dung wird die Aus­schüt­tung der Trans­port­mo­le­kü­le (MRP 2), die die Glu­cu­ron­säu­re- oder Glutathion­kon­ju­ga­te von der Leber­zel­le in die Gal­len­ka­näl­chen beför­dern, in der Leber her­un­ter­re­gu­liert. Das löst wie­der­um einen nega­ti­ven Feed­back-Mecha­nis­mus auf die Pha­se II der kör­per­ei­ge­nen Ent­gif­tung aus; die dann nur noch ein­ge­schränkt funk­tio­niert [Quick­sil­ver Sci­en­ti­fic]. Die Pha­se I läuft aller­dings unge­hin­dert wei­ter. So ent­steht auf­grund des Ungleich­ge­wichts von Pha­se I und Pha­se II ver­mehr­ter oxi­da­ti­ver Stress, sie­he Abb. 3.

In mei­nen Büchern „Silent Inflamma­ti­on – chro­nisch krank, Basis­the­ra­pie durch Unter­stüt­zung des kör­per­ei­ge­nen Ent­gif­tungs­sys­tems“ und „Chro­ni­sche Erkran­kun­gen behan­deln und hei­len – Das 10-Punk­te-The­ra­pie­pro­gramm“ beschrei­be ich detail­liert, wie eine sinn­vol­le und aus­sichts­rei­che The­ra­pie des Leaky-Gut-Syn­droms erfolgt.

Abb. 3: Ein­fluss des Leaky-Gut-Syn­droms auf die kör­per­ei­ge­ne Ent­gif­tung. Die Ent­zün­dung des Darms regu­liert die Ex-pres­si­on von MRP2 (ein Trans­port­pro­te­in) her­un­ter. Dies führt zu einer nega­ti­ven Feed­back-Hem­mung auf die Akti­vi­tät der Pha­se II. Die Kopp­lung an Glutathion, Schwe­fel oder Glu­cu­ron­säu­re (Glu­cu­ro­ni­die­rung) wird gebremst. Die Pha­se I ist wei­ter­hin aktiv und pro­du­ziert eine gro­ße Men­ge an hoch­to­xi­schen Zwi­schen­pro­duk­ten, die nun nicht mehr durch die her­un­ter­re­gu­lier­te Pha­se II ent­schärft wer­den kön­nen. Eine Zunah­me von oxi­da­ti­vem Stress ist die Fol­ge.

2. Zahn- /Kiefersanierung

Im Rah­men des Gesamt­kon­zep­tes ist die Zahn- /Kiefersanierung von gro­ßer Bedeu­tung. Zahn­ersatz­ma­te­ria­li­en aus Metall (Gold, Amal­gam und metall­ke­ra­mi­sche Ver­blen­dun­gen) sowie Beher­dun­gen im Bereich des Ober- und Unter­kie­fer­kno­chens: Eine Kie­fe­ros­ti­tits und/oder FDOK (fet­tig dege­ne­ra­ti­ve Osteo­ly­se des Kie­fer­kno­chens) bzw. NICO (Neur­al­gie indu­zie­ren­de kavi­tä­ten­bil­den­de Osteo­ne­kro­se) stel­len wesent­li­che Belas­tun­gen des chro­nisch kran­ken Orga­nis­mus dar [Lech­ner]. Ohne eine Sanie­rung wird sich der Behand­lungs­ver­lauf als äußerst müh­sam und ver­mut­lich auch als nicht erfolg­reich erwei­sen. Schwer­me­tal­le ver­ur­sa­chen eine Enzym­blo­cka­de des Ener­gie­stoff­wech­sels, wodurch es zu einem Man­gel an ATP (sekun­dä­re Mito­chon­drio­pa­thie) kommt. Eben­so wer­den ande­re Enzy­me wie z. B. die Dia­mi­nooxi­da­se durch eine struk­tu­rel­le Ver­än­de­rung in ihrer Akti­vi­tät ein­ge­schränkt. Schwer­me­tal­le schä­di­gen die Darm­bar­rie­re und ver­än­dern das Darm­mi­kro­bi­om [Höh­ne]. Sil­ber, Zinn und Queck­sil­ber wir­ken des­in­fi­zie­rend, nach­weis­lich erhö­hen sie die Durch­läs­sig­keit der Darm­schleim­haut und schä­di­gen so unser Darm­mi­lieu. Gold wirkt immun­sup­pres­siv, mit die­ser Indi­ka­ti­on wird es als Rheu­ma­mit­tel ein­ge­setzt. Schwer­me­tal­le ver­drän­gen Spu­ren­ele­men­te aus ihren Bin­dun­gen und hem­men die Wir­kung von Selen und Zink. Sie indu­zie­ren oxi­da­ti­ven Stress (ROS) und Ent­zün­dung (IL- 1, IL-6, TNF-α), wodurch es zu fol­gen­den Stö­run­gen kommt:

  • Mito­chon­drio­pa­thie (ATP-Man­gel als Fol­ge einer Ent­zün­dung)
  • Zell­mem­bran­schä­di­gung
  • Neu­ro­to­xi­zi­tät
  • Krebs

 

In der Kom­ple­men­tär­me­di­zin wer­den jedem Zahn über das Meri­di­an­sys­tem Orga­ne zuge­ord­net. Dr. Voll, Dr. Kra­mer und Dr. Gle­ditsch ent­wi­ckel­ten umfang­rei­che Tabel­len, die die Zusam­men­hän­ge der Zäh­ne mit den Orga­nen auf­zei­gen. Ist ein Zahn oder eine Regi­on beher­det, kann es zur Schwä­chung des zuge­hö­ri­gen Organ­sys­tems kom­men. Dabei stellt jeder devi­ta­le Zahn ein Stör­feld mit Ein­schrän­kung der Regu­la­ti­ons­fä­hig­keit dar, was bis zur Regu­la­ti­ons­star­re füh­ren kann. Eine Regu­la­ti­ons­star­re oder Ein­schrän­kung der Regu­la­ti­ons­fä­hig­keit kann die Hei­lung eines erkrank­ten Kör­pers ver­hin­dern und zur

The­ra­pie­re­sis­tenz füh­ren. Dar­über hin­aus kön­nen Zahn-/Kie­fer­stör­fel­der durch die Abga­be von Mer­cap­ta­nen und Thio­ether eine chro­ni­sche Belas­tung des Orga­nis­mus dar­stel­len. Das sind Schwe­fel-Eiweiß­ver­bin­dun­gen, gebil­det aus orga­ni­schen Eiweiß­zer­falls­pro­duk­ten. Sie ent­ste­hen, weil auch bei einer per­fek­ten Wur­zel­ka­nal­be­hand­lung orga­ni­sches Gewe­be nicht kom­plett aus dem Wur­zel­ka­nal ent­fernt wer­den kann. Die Fol­ge ist die Pro­duk­ti­on die­ser Eiweiß­ab­bau­pro­duk­te wie Mer­cap­ta­ne und Thio­ether, bio­ge­ne Ami­ne wie Skatol und Putres­zin sowie ande­re Sub­stan­zen, die toxisch und unter Umstän­den immu­no­gen wir­ken kön­nen [Graf K, Graf F].

Die Zusam­men­ar­beit mit einem Zahn­arz­t/-ärz­tin ist daher uner­läss­lich.  

3. Unterstützung der körpereigenen Entgiftung / Ausleitungstherapie

Vie­le Trig­ger­fak­to­ren beein­träch­ti­gen das kör­per­ei­ge­ne Ent­gif­tungs­sys­tem. Vor 70 Jah­ren war die Umwelt­be­las­tung im Ver­gleich zu heu­te erheb­lich gerin­ger. Damals muss­te sich unser Ent­gif­tungs­sys­tem haupt­säch­lich um die im Kör­per selbst ent­ste­hen­den Gif­te küm­mern. Heu­te hin­ge­gen wird die Kapa­zi­tät unse­rer Ent­gif­tungs­fä­hig­keit durch die zuneh­men­de Umwelt­be­las­tung über­schrit­ten. Gene­tisch beding­te Deto­xi­fi­ka­ti­ons­stö­run­gen wir­ken sich dabei ver­schlech­ternd aus. Zwei häu­fi­ge Ent­gif­tungs­stö­run­gen sind Hämo­pyr­roll­ac­ta­mu­rie und Mor­bus Meu­len­gracht.

Die The­ra­pie einer Ent­gif­tungs­stö­rung läuft in umge­kehr­ter Rei­hen­fol­ge wie sie phy­sio­lo­gi­scher­wei­se abläuft. Nach der Wie­der­her­stel­lung der Inte­gri­tät der Darm­bar­rie­re, kann mit der Unter­stüt­zung der Pha­se III der kör­per­ei­ge­nen Ent­gif­tungs­leis­tung begon­nen wer­den: Die Eta­blie­rung eines Bin­de­mit­tels, idea­ler­wei­se mit einer Bio-Chlo­rel­la-Alge [Lieb­ke], ver­hin­dert die Rück­re­sorp­ti­on der mit der Gal­le aus­ge­schie­de­nen Gif­te im Darm (ente­ro­he­pa­ti­scher Kreis­lauf ).

Tau­rin und Gly­cin die­nen einer opti­ma­len Zusam­men­set­zung der Gal­le, was zu einer ver­bes­ser­ten Abga­be der fett­lös­li­chen Gif­te mit der Gal­le in den Darm bei­trägt. Besteht eine Fett­le­ber, sind Gal­len­stei­ne (ver­rin­ger­ter Gal­len­fluss) vor­han­den und/oder sind erhöh­te Leber­wer­te mess­bar, soll­te das stein­auf­lö­sen­de Kräu­ter­pul­ver Chan­ca Pie­dra [Boim], unbe­dingt Bio-zer­ti­fi­ziert, gege­ben wer­den. Über einen erhöh­ten Nie­ren­fluss ver­bes­sert man die Aus­lei­tung was­ser­lös­li­cher Toxi­ne.

Erst dann wird im nächs­ten Schritt die Pha­se II unter­stützt (Ent­gif­tungs­pha­se) und zuletzt die Pha­se I (Gif­tungs­pha­se). Wie das im Detail geschieht, beschrei­be ich in mei­nen bei­den Büchern.

So ist sicher­ge­stellt, dass es nicht zur Rück­ver­gif­tung kom­men kann [Theu­er­kauf ].

4. Therapie mit Mikronährstoffen, die den oxidativen und nitrosativen Stress reduzieren und die ATP-Bildung verbessern

Zahl­rei­che Mikro­nähr­stof­fe sind für ein gut funk­tio­nie­ren­des Immun­sys­tem von ele­men­ta­rer Bedeu­tung: Die fett­lös­li­chen Vit­ami­ne A, E und D, die was­ser­lös­li­chen Vit­ami­ne der B-Grup­pe und Vit­amin C, Spu­ren­ele­men­te ins­be­son­de­re Zink und Selen, aber auch ande­re. Die Ome­ga- 3-Fett­säu­ren, vor­nehm­lich Eico­sapen­ta­en­säu­re sowie Doco­sa­he­xa­en­säu­re (EPA sowie DHA) und bestimm­te Ami­no­säu­ren tra­gen zu einem intak­ten Immun­sys­tem bei. Zu den Mikro­nähr­stof­fen, die die Fähig­keit haben, oxi­da­ti­ven oder nitro­sa­ti­ven Stress und Per­oxy­ni­trit zu redu­zie­ren, zäh­len: Methyl­co­ba­l­a­min, 5-MTHF, Tau­rin, Vit­amin C, R-Alpha-Lipon­säu­re [Kuklin­ski]. Zu den Mikro­nähr­stof­fen, die die Fähig­keit haben, die ATP-Bil­dung zu ver­bes­sern, zäh­len: akti­vier­te B-Vit­ami­ne (v. a. B1, B2, B3, B5 und B6 in ihrer akti­vier­ten Form), R- Alpha-Lipon­säu­re und Coen­zym Q10 in sei­ner akti­ven Form als Ubi­qui­nol [Ames]. Auch D-Galak­to­se [Aguer] und D-Ribo­se [Pliml] oder Car­ni­tin kön­nen die ATP-Syn­the­se stei­gern. Eine anti­ent­zünd­li­che The­ra­pie ver­bes­sert grund­sätz­lich die Her­stel­lung von ATP [Freye].

5. Ordnungstherapie: Ernährung – antiinflammatorische Kost / Bewegung / Anti-Stresstherapie

Ernäh­rung
Über die Art und Wei­se der Ernäh­rung kön­nen die Pati­en­ten selbst zu einem bes­se­ren Wohl­be­fin­den bei­tra­gen. Bei chro­ni­scher Ent­zün­dung wirkt sich eine anti­in­flamma­to­ri­sche Kost mit viel Gemü­se, vor allem rohes Kohl­ge­mü­se, Wild­kräu­ter, Spros­sen, Sala­te, wenig Zucker, wenig Obst (Bee­ren aus­ge­nom­men) und wenig Koh­len­hy­dra­ten posi­tiv aus. Voll­korn­ge­trei­de, Nüs­se, Saa­ten, Hül­sen­früch­te soll­ten ein­ge­weicht sein, um die Phytin­säu­re abzu­bau­en. Phytin­säu­re hemmt die Resorp­ti­on von Mine­ra­li­en und Spu­ren­ele­men­ten.

Wir wün­schen eine regio­nal – sai­so­na­le und abwechs­lungs­rei­che Kost, die mög­lichst hist­amin­arm v. a. bei Histaminintoleranz/MCAS sein soll­te.

Ein täg­li­cher Kon­sum von Fisch wäre von gro­ßem Vor­teil. Fisch und Krus­ten­tie­re sind aller­dings erheb­lich mit Schwer­me­tal­len und diver­sen ande­ren Schad­stof­fen belas­tet, des­halb emp­feh­le ich, den Ver­zehr deut­lich ein­zu­schrän­ken. Die dadurch unzu­rei­chen­de Ver­sor­gung mit Ome­ga-3-Fisch­ölen (EPA und DHA), die essen­zi­ell für unse­ren Stoff­wech­sel sind, kann durch die Ein­nah­me von Kap­seln mit hoch­ge­r­ei­nig­tem Ome­ga-3-Fisch­öl in natür­li­cher Tri­gly­ce­rid­form besei­tigt wer­den (ab 1,4 g EPA tritt eine anti­in­flamma­to­ri­sche Wir­kung ein) [Mey­da­ni].

Grund­sätz­lich soll­te wenig Fleisch, wenig fet­ter Käse, bes­ser Bio als kon­ven­tio­nell (nied­ri­ge­rer Ara­chi­don­säu­re­ge­halt) ins­be­son­de­re aus Gras­füt­te­rung geges­sen wer­den. Bio-Eier – spe­zi­ell aus Wei­de­hal­tung statt kon­ven­tio­nel­ler Hal­tung (sie besit­zen ein güns­ti­ge­res Fett­säu­re­mus­ter) – ent­hal­ten wert­vol­le Nähr­stof­fe, die für das Immun­sys­tem wich­tig sind. Für alle Stoff­wech­sel­vor­gän­ge und Ent­gif­tungs­funk­tio­nen ist das Trin­ken von aus­rei­chend stil­lem Was­ser und Kräu­ter­tees wich­tig [UGB].

Bewe­gung
Bewe­gung an fri­scher Luft ist eine wich­ti­ge Säu­le im Hei­lungs­pro­zess. Alle Stoff­wech­sel­vor­gän­ge sind ATP-abhän­gig. Dazu benö­ti­gen wir Sauer­stoff. Bewe­gung ver­bes­sert die Durch­blu­tung und die Ent­schla­ckung von Stoff­wech­sel­gif­ten. Das gesam­te lympha­ti­sche Sys­tem wird akti­viert. Kör­per­li­che Bewe­gung wirkt sich posi­tiv auf die Stim­mungs­la­ge aus.

Gera­de Pati­en­ten mit chro­ni­schen Ent­zün­dun­gen lei­den beson­ders an Stim­mungs­schwan­kun­gen bis hin zu depres­si­ven Zustän­den. Über eine ver­mehr­te Kynure­nin-Bil­dung infol­ge der IDO-Akti­vie­rung durch pro­in­flamma­to­ri­sche Zyto­ki­ne wird weni­ger Sero­to­nin syn­the­ti­siert. Der Man­gel an Sero­to­nin und die ver­mehr­te Pro­duk­ti­on von Kynure­nin sind ver­ant­wort­lich für die­se Stim­mungs­la­ge Mül­ler].

Stress
Stress bedeu­tet auf Eng­lisch Druck oder Anspan­nung. Wir befin­den uns unter belas­ten­den Umstän­den, wenn wir unter Stress ste­hen. Dabei kön­nen es äuße­re Umstän­de (die Ursa­che) oder die gefühl­te Aus­wir­kung in uns selbst sein (wir erle­ben den Stress). Es wird also zwi­schen den Stres­so­ren oder den Stress­aus­lö­sern und der Stress­re­ak­ti­on unter­schie­den.

Die Stres­so­ren kön­nen in Form von Leis­tungs­an­for­de­run­gen, phy­si­ka­li­scher Natur (Hit­ze, Käl­te, Lärm etc.), sozia­ler (Kon­flik­te, Neid, Eifer­sucht, Kon­kur­renz) oder kör­per­li­cher Art (Schmerz, Hun­ger etc.) sein. Aber auch die eige­nen Gedan­ken (also inne­re Stres­so­ren) oder äuße­re Rei­ze durch die Umwelt oder Mit­men­schen kön­nen zu Stress füh­ren [Selye].

Stress ist erst dann gesund­heits­schäd­lich, wenn die ent­stan­de­ne Erre­gung nicht wie­der abflie­ßen kann, d. h. nicht moto­risch abge­baut wird (z. B. durch Kampf oder Fort­ren­nen) und sich statt­des­sen als Anspan­nung und Ver­kramp­fung in der Mus­ku­la­tur fest­setzt. Dies erklärt auch die myal­gi­schen Beschwer­den von ME/CFS-Erkrank­ten. Über eine chro­ni­sche Akti­vie­rung der Hypo­tha­la­mus-Hypo­phy­sen- Neben­nie­ren­ach­se wird stän­dig ver­mehrt Adre­na­lin pro­du­ziert, so dass es zur chro­ni­schen Mus­kel­an­span­nung mit nach­fol­gen­dem Schmerz kommt. Besteht zusätz­lich eine Hist­ami­no­se wie z. B. ein uner­kann­tes MCAS, regt das frei­ge­setz­te Hist­amin aus den Mast­zel­len eben­falls den Hypo­tha­la­mus an. Zudem erhöht es die Durch­läs­sig­keit der Blut-Hirn-Schran­ke für pro­in­flamma­to­ri­sche Zyto­ki­ne, die ihrer­seits auf den Hypo­tha­la­mus wir­ken.

Hei­lung ist nur im Vago­to­nus mög­lich, also im Anti­stress­mo­dus – im Para­sym­pa­thi­kus. Ace­tyl­cho­lin ist hier der Über­trä­ger­stoff im Ner­ven­sys­tem.

Es gibt diver­se Ent­span­nungs­tech­ni­ken, die den Pati­en­ten wie­der auf ein bes­se­res Ruhe­ni­veau brin­gen: Mind­ful­ness Brain Stress Reduc­tion [Kab­bat-Zinn], Mus­kel­ent­span­nung nach Jacob­son, Auto­ge­nes Trai­ning, Yoga, Tai-Chi, Qi Gong, Atem­übun­gen, aber auch medi­ka­men­tös mit Pro­cain- [Hahn-God­ef­froy] und Cho­linin­fu­sio­nen.

6. Therapien auf der psychischen Ebene

Fast allen Krank­hei­ten lie­gen uner­lös­te see­li­sche Kon­flik­te zugrun­de. Dies sind Kon­flik­te, die durch ein frü­he­res trau­ma­ti­sches Erleb­nis ent­ste­hen und see­lisch nicht ver­ar­bei­tet wer­den konn­ten. Uner­lös­te see­li­sche Kon­flik­te wer­den als eine Art Ener­gie­blo­cka­de im Gehirn ver­an­kert und wir­ken so belas­tend. Dabei fließt die­ser Stress über das sym­pa­thi­sche Ner­ven­sys­tem vom Hip­po­kam­pus zur Peri­phe­rie, also den Orga­nen, ab. Wir spre­chen auch von der Psy­cho­so­ma­tik – die Psy­che nimmt Ein­fluss auf den Kör­per, ohne, dass wir dies eigens steu­ern könn­ten. Das ist ein voll­stän­dig unbe­wuss­ter Pro­zess. Die­ser The­ra­pie­as­pekt erfor­dert unter Umstän­den die Zusam­men­ar­beit mit auf die­sem Gebiet arbei­ten­den The­ra­peu­ten.

Als the­ra­peu­ti­sche Optio­nen gibt es die klas­si­schen psy­cho­the­ra­peu­ti­schen Ver­fah­ren [Schu­bert], aber auch unkon­ven­tio­nel­le­re wie die Psy­cho­ki­ne­sio­lo­gie, EMDR und sys­te­mi­sche Auf­stel­lungs­ar­beit.

7. Antiinflammatorische Therapie

Als wich­ti­ge Behand­lungs­säu­le steht die anti­ent­zünd­li­che The­ra­pie, um den Cir­cu­lus vitio­sus, wie vor­ne beschrie­ben, zu durch­bre­chen. Dazu die­nen in der natur­heil­kund­li­chen Behand­lung Bos­wel­li­asäu­ren [Ammon], Cur­cu­min [Fuchs], Quer­ce­tin [And­res], Poly­phe­no­le wie Res­ver­a­trol [Gali­ni­ak] und OPC (Oli­go­me­re Pro­an­tho­cya­ni­de) aus Wein­trau­ben [Cari­ni], Him­bee­ren, Pflau­men oder Johan­nis­bee­ren. Wei­te­re Stof­fe mit guter anti­ph­lo­gis­ti­scher Wir­kung sind Enzym­prä­pa­ra­te wie z. B. Ser­ra­pep­ta­se [Ethi­raj], Brome­lain [Hikisz] und Nat­to­ki­na­se. MSM, Ome­ga-3-Fisch­öle, Diho­mo-Gam­ma­lin­o­len­säu­re, Vit­amin C und D3 erwei­tern das Reper­toire. Als gute TNF-α-Hem­mer sind Bren­nes­sel­ex­trakt und Teu­fels­kral­le bekannt gewor­den.

8. Immunmodulation /-stimulation

Mit Hil­fe ver­schie­de­ner Prä­pa­ra­te, sei es homöo­pa­thisch, phy­to­the­ra­peu­tisch, mikro­bio­lo­gisch oder als Eigen­vac­ci­ne ist eine Immun­mo­du­la­ti­on mög­lich. Dazu soll­ten über die vor­han­de­ne Immu­ni­täts­la­ge des Pati­en­ten Kennt­nis bestehen, um auf kei­nen Fall eine Über­sti­mu­la­ti­on zu bewir­ken. Ver­schie­de­ne Laborana­ly­sen ermög­li­chen den Ein­blick über die aktu­el­le Situa­ti­on (Immun­pro­fil, MBL, TH1/TH2-Balan­ce, NK-Zel­len/CD57, IgA, IgM, IgG im Serum und sIgA im Stuhl).

9. Antiinfektiöse Therapie

Ein Mikro­or­ga­nis­mus oder eine Mikro­be ist ein win­zi­ges Lebe­we­sen, das nur mikro­sko­pisch oder elek­tro­nen­mi­kro­sko­pisch erkenn­bar ist. Zu den Mikro­or­ga­nis­men zäh­len Bak­te­ri­en, Pil­ze und Pro­to­zo­en. Viren wer­den offi­zi­ell nicht zu den Mikro­or­ga­nis­men gerech­net, da sie eine Wirts­zel­le zur Ver­meh­rung benö­ti­gen.

Die Sym­bio­se mit Viren und Bak­te­ri­en ist für unser Über­le­ben wich­tig: Jeder mensch­li­che Orga­nis­mus beher­bergt 10-mal so vie­le Kei­me wie Kör­per­zel­len, aus denen er besteht. Ent­schei­dend für die Sym­bio­se und das gesun­de Gleich­ge­wicht zwi­schen Kei­men und Orga­nis­mus ist das Milieu. In einem patho­ge­nen Milieu steigt die Wahr­schein­lich­keit für die unkon­trol­lier­te Ver­meh­rung krank­ma­chen­der Kei­me. Das gilt sowohl für die im Kör­per bereits vor­han­de­nen als auch für neu auf­tre­ten­de Mikro­or­ga­nis­men.

Ein gesun­des Immun­sys­tem kann zwi­schen Ein­dring­ling und kör­per­ei­ge­nen Struk­tu­ren unter­schei­den. Vor­nehm­lich sind hier die B-Zel­len und die T-Kil­ler­zel­len betei­ligt. Die B-Zel­len bil­den Anti­kör­per, die an Frem­des ando­cken, eine Kas­ka­de von wei­te­ren Reak­tio­nen ein­lei­ten und dann zu einer Ent­zün­dung füh­ren. Hier­bei wer­den neue Sub­stan­zen (Immun­bo­ten­stof­fe) her­ge­stellt, die die Fähig­keit haben, den Ein­dring­ling zu ver­nich­ten. Die T-Kil­ler­zel­len grei­fen die Mikro­or­ga­nis­men direkt an und besei­ti­gen sie.

Bei­de Pro­zes­se wir­ken einer Ent­zün­dung ent­ge­gen. Die Sym­pto­me einer Ent­zün­dung wer­den nicht durch die Kei­me selbst, son­dern durch die Immun­bo­ten­stof­fe aus­ge­löst. Sie soll­ten nach 1–2 Wochen abge­klun­gen sein. Hal­ten die Ent­zün­dun­gen über einen län­ge­ren Zeit­raum an, spre­chen wir von einer chronischen/stillen Inflamma­ti­on oder Silent Inflamma­ti­on.

Ein gesun­des Immun­sys­tem defi­niert sich durch eine Balan­ce zwi­schen den Anti­kör­per-pro­du­zie­ren­den B-Zel­len (TH2-Sys­tem) und T-Kil­ler­zel­len (TH1-Sys­tem).

Solan­ge im Kör­per eine Ent­zün­dung ist, besteht eine sich selbst unter­hal­ten­de nega­ti­ve Immun­si­tua­ti­on: eine gere­gel­te dosier­te Immun­ab­wehr ist nicht mög­lich. Daher haben die anti­ent­zünd­li­che The­ra­pie und die Besei­ti­gung chro­ni­scher Ent­zün­dungs­her­de wie z. B. einer Par­odon­ti­tis oder Kie­fe­ros­ti­tis bei chro­ni­schen Erkran­kun­gen einen hohen Stel­len­wert.

Mit Hil­fe von anti­in­fek­ti­ös wir­ken­den The­ra­peu­ti­ka ist es mög­lich, das fehl­ge­lei­te­te Immun­sys­tem zu ent­las­ten. Dazu soll­ten vor­nehm­lich Prä­pa­ra­te zum Ein­satz kom­men, die kei­ne nega­ti­ven Aus­wir­kun­gen auf das Immun­sys­tem wie z. B. ein Anti­bio­ti­kum haben. Zu den pro­ba­ten anti­in­fek­tiö­sen The­ra­pie­maß­nah­men zäh­len: Artemi­s­i­nin [Simons­ohn], Rizo­le [Steidl], Knob­lauch, Pro­po­lis [Bachev­ski], Zistro­sen­tee [Atta­gui­le], Kar­den­wur­zel, Gly­cirr­hi­zin­säu­re [Ara­se], Kat­zen­kral­le [Gon­cal­ves] und Oto­ba par­vi­fo­lia [Datar], Vit­amin D3 sowie die gro­ße Ozon-Eigen­blut­the­ra­pie [Vie­bahn-Häns­ler].

10. Weitere äußere Einflussfaktoren erkennen und beseitigen

Hier ist vor allem der Elek­tro­smog zu nen­nen, der nach­weis­lich weit­rei­chen­de Aus­wir­kun­gen auf den mensch­li­chen Orga­nis­mus hat [Mut­ter].

Alle Zel­len des mensch­li­chen Kör­pers sind über eine Poten­ti­al­ver­än­de­rung erreg­bar. Die Infor­ma­ti­ons­über­tra­gung erfolgt über elek­tri­sche Impul­se. Im Gehirn ent­steht ein Signal, das über die Ner­ven­zel­len z. B. bis zum Herz oder zur Mus­ku­la­tur wei­ter­ge­lei­tet wird. Einer­seits geschieht dies unwill­kür­lich über unser auto­no­mes oder vege­ta­ti­ves Ner­ven­sys­tem (Sym­pa­thi­kus und Para­sym­pa­thi­kus), ande­rer­seits ganz bewusst über unse­ren Wil­len.

Unse­re Ent­gif­tung fin­det vor allem im para­sym­pa­thi­schen Zustand statt. Das Gehirn ent­gif­tet ins­be­son­de­re nachts, da es in einem ent­spann­ten Zustand ist. Dazu wird u. a. auch Mela­to­nin – unser Schaf­hor­mon – benö­tigt. Bei einem hohen Sym­pa­thi­ko­to­nus ist der Kör­per eher auf Flucht und Kampf aus­ge­rich­tet – nicht auf Ent­gif­tung. Elek­tro­ma­gne­ti­sche Strah­lung bewirkt einen hohen Sym­pa­thi­ko­to­nus und beein­träch­tigt so die Ent­gif­tungs­leis­tung.

Auch Kunst­stof­fe, Weich­ma­cher oder Zahn­fül­lungs­ma­te­ria­li­en kön­nen das Immun­sys­tem nega­tiv beein­träch­ti­gen. Bau­stof­fe, Löse­mit­tel (VOCs — vola­ti­le orga­nic Com­pounds und MVOCs — mikro­bi­el­le flüch­ti­ge orga­ni­sche Sub­stan­zen), Pes­ti­zi­de und Bio­zi­de belas­ten unse­ren Orga­nis­mus expo­nen­ti­ell zuneh­mend seit den letz­ten Jahr­zehn­ten. Man­che Per­so­nen betrifft die­se Expo­si­ti­on beson­ders stark.

Die Besei­ti­gung der­ar­ti­ger Belas­tun­gen gemein­sam mit den ent­spre­chen­den Aus­lei­tungs­maß­nah­men sind Vor­aus­set­zung für ein gut funk­tio­nie­ren­des Immun­sys­tem. Ein wesent­li­cher Behand­lungs­an­satz stellt die Regu­lie­rung hor­mo­nel­ler Dys­ba­lan­cen dar. Betrof­fen sind vor­nehm­lich prä­kli­mak­te­ri­sche und kli­mak­te­ri­sche Frau­en. Aber auch Män­ner kön­nen durch eine chro­ni­sche Ent­zün­dung oder wie die Frau phy­sio­lo­gi­scher­wei­se in die Wech­sel­jah­re kom­men.

Ande­re Hor­mo­ne wie DHEAS, Cor­ti­sol oder Preg­nenolon spie­len im Rah­men einer chro­ni­schen Erkran­kung eben­falls eine wich­ti­ge Rol­le. Die medi­ka­men­tö­se Unter­stüt­zung die­ser Dys­funk­tio­nen kann eine deut­li­che Ver­bes­se­rung im all­ge­mei­nen Wohl­be­fin­den brin­gen [Alka­tib].

Fazit

Chro­ni­sche Erkran­kun­gen bie­ten grund­sätz­lich kein ein­heit­li­ches klar fass­ba­res schul­me­di­zi­nisch beschrie­be­nes Krank­heits­bild. Daher fin­det kei­ne The­ra­pie statt oder aber es ist der Grund dafür, dass chro­nisch Kran­ke oft psych­ia­tri­siert wer­den.

Die The­ra­pie chro­ni­scher Erkran­kun­gen erfor­dert eine mul­ti­fak­to­ri­el­le Ursa­chen­su­che und in der Fol­ge ein mul­ti­moda­les Behand­lungs­kon­zept. Die rich­ti­ge Kom­bi­na­ti­on der ver­schie­de­nen Behand­lungs­op­tio­nen ist Vor­aus­set­zung für eine erfolg­rei­che The­ra­pie. Das 10-Punk­te-The­ra­pie­pro­gramm bie­tet die Chan­ce, den Pati­en­ten als Indi­vi­du­um mit sei­ner ganz spe­zi­el­len Krank­heits­pro­ble­ma­tik wahr­zu­neh­men. Die Erfas­sung der indi­vi­du­el­len Ein­fluss­fak­to­ren und die dar­aus resul­tie­ren­den Sym­pto­me wei­sen uns den Weg zur Behand­lung und Aus­hei­lung einer chro­ni­schen Erkran­kung.

 


Dr. med. Bir­gitt Theu­er­kauf, Ham­burg
Ärz­tin, Natur­heil­ver­fah­ren,
umwelt­me­di­zi­ni­sche Schwer­punkt­pra­xis
birgitt.theuerkauf@gmx.de


Lite­ra­tur
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